Freitag, 31. Januar 2014

Interview mit Nico Brettner über Kinder/Jugendbücher

Hi Nico ;-)

Moie Murel!

Mich würde interessieren wie wurdest du vom Informatiker zum Schriftsteller ?

Irgendwann vor ewig langer Zeit wuchs ich heran und wurde von einem C64 in den Bann der Computer gezogen und lernte dann halt das was mir zu dem Zeitpunkt Spass machte... Programmieren. Arbeitete dann viele Jahre, in dem äussers spannenden Bereich, der Telekommunikation.

© by Murel 2014, Januar
Eines Tages stand ich in einem sehr gut sortierten Büchergeschäft und fragte nach einem Buch mit Kinderliedern die ich kennen würde und das schön aussehen sollte.
Prompt bekam ich von der Chefin des Buchladens die Antwort: "Gibt es nicht!". Worauf ich genauso spontan antwortete: "Dann mache ich das!".

So ohne zu wissen was Noten sind, oder wie man malt, geschweige denn ein Buch macht, habe ich mit der Arbeit angefangen.
Das Ganze hat 2 meiner Träume erfüllt:


1. Ein Buch, mit Lieder das schön war!
2. Ein Buch.

Als Kind habe ich Bücher verschlungen und einer der grossen Kindheitsträume war: "Ein eigenes, selbstgeschriebenes Buch".
Die Sache mit dem malen, zeichnen ergab sich von selbst. Man nehme ein wenig Richard Scarry, ein wenig Hans Witzig (der heisst wirklich so) und ein paar gerade Striche, mixe das ganz und voilà.

© Foto by Murel, Januar 2014, Wie spillt mat by Nico Brettner

Warum Kinder / Jugendbücher?

Ich wollt ein Kinderliederbuch haben (steht unter Frage 1).
Und da ich noch immer nicht erwachsen bin... fällt es mir mit den Kinder- und Jugendbüchern einfacher.

© Foto by Murel, Januar 2014, eng Katz by Nico Brettner

Was liest du im Moment ?

Im Moment lese ich fast ausschliesslich Hörbücher...Ist das lesen? Und dann noch Spiegel, Stern und Focus. Nicht zu vergessen c't und das Büchermagazin.
Und natürlich die verschiedensten Einschlafgeschichten.

Liest du alles durch ( auch wenn es du es nicht gut findest?) oder gab es Bücher die du nach lesen einigen Seiten weggelegt hast?

Nein. Ich lese maximal 80 Seiten von einem schlechten Buch.

Gibt es schon ein neues Projekt?

Ja! Ich habe das grosse Problem immer mehr Ideen zu haben wie alles Andere. Ich brauche noch 2-3 Ghostwriter.
Ich habe im Moment 4 Ideen für Bücher. Ein neues Projekt mit Kindern, dieses mal aber nicht im Bereich Garten sondern mit Computern.


© Foto by Murel, Januar 2014, Mäerchebesch by Nico Brettner

Du arbeitest mit Petra und der Gemeine von Dudelange im "Märchenbesch" was ein grosser Erfolg ist . Wie würdest du jemandem der das Projekt nicht kennt, es beschreiben?

Seit 4 Jahren gibt es den Mäerchenbësch (Mäerchenwald) wo jedes Jahr ungefähr 800 Kinder uns besuchen. Ich erzähle Geschichten und die Kinder müssen nicht nur zuhören sondern müssen noch umherlaufen und spielen. Spielerich versuchen wir den Kindern die Natur und den Garten näher zu bringen. Es ist eine grosse Erfahrung für uns alle.

© by Murel Juni 2013 @ Märcherbesch

Du schreibst nicht nur die Geschichten, sondern malst ja auch selber deine Figuren. Was inspiriert dich?

Was mich inspiriert? Das weiss ich nicht. Da ich vergessen habe komplett erwachsen zu werden, fällt es mir leicht Sachen auszudenken, zeichnen.


Gab es eine Vorlagen für "Gusti" oder die anderen Figuren?

Nein richtige Vorlagen gibt es nicht. Es sind ja nur Strichzeichnungen (wie jede Zeichnung). Nur die eckigen Formen haben "Gusti" und seine Freunde weil das irgendwie kein Anderer macht und ich Ecken und Kanten mag.


© by Murel Juni 2013 @ Märcherbesch
Hast du eine Homepage? 

Ja... Meine Homepage findest du unter www.brettner.lu. Da gibt es auch viele Fotos, Bilder und andere Sachen (auch gratis) für Kinder.



Du hast letztes Jahr ein Jugendbuch geschrieben... 


© Nico Brettner
Ja , das Buch ist in Luxemburgisch geschrieben und erzählt die dramatische Geschichte einer gut aussehenden, intelligenten Hackerin die benutzt wird um Informationen zu stehlen. Während dem rettet sie aber ein junges Mädchen vor den Fängen von Groomern.

Das Buch soll eine interessante Diskussionsbasis bieten um verschiedenste Themen anzusprechen.


Machst du auch Vorlesungen?

Und Vorlesungen mache ich auch... meistens kombiniert mit malen und zeichnen.
Bei Jugendlichen lese ich 20 Minuten aus "Eng Hackergeschicht" vor und dann diskutieren wir über das hacken...

Schreibst du auf luxemburgisch oder deutsch?

Ich schreibe überwiegend auf luxemburgisch und deutsch und ein ganz wenig auf französisch.

Gibt es Übersetzungen?

Nein, es gibt keine Übersetzungen. Aber wir können immer verhandeln... Auf der Homepage finden Interessenten meine Email-Adresse.

Findet man deine Bücher nur im Bücherladen? 

Man findet einen Teil der Bücher im Buchhandel.
Eines ist schon komplett Ausverkauft... Das findet man also nicht mehr. Ausser in Bibliotheken.

Die Märchenwald-Bücher findet man als eBook kostenlos bei der luxemburger Nationalbibliothek (bibnet.lu oder a-z.lu)

Danke für das Interview und weiterhin viel Spass beim schreiben deiner Bücher.



Montag, 27. Januar 2014

Interview mit Anne Lindner über ihre Kunst


Hi Anne, beschreibe dich mal kurz für uns selber 

Hmmmm. Ich bin laut, exzentrisch aber auch leise und nachdenklich.


© by Murel, Januar 2014 @ Anne's Atelier


 Seit wann machst du Kunst?

 Kunst liegt mir im Blut. Ich male und mache Sachen, seit dem ich denken kann. Es ist wie ein 'calling':   can't do anything against it, it just happens.


Welche sind deine erfolgreichsten Ereignisse? 

Im Kunstbereich denk ich war das Projekt Grenzenlos...?! Sans Limites...?! das schönste Projekt wo ich mitgemacht hatte. Wir waren 8 Filmstudenten und haben jeweils einen Kurzfilm gedreht über was für uns 'Heimat' ist. 
Ich stellte fest: Ich habe nicht wirklich ein Zuhause, zuhause ist da wo man sich wohl fühlt... Aber wenn man einen Platz nennen müsste denke ich müsste ich Luxemburg sagen...

Manchmal mag ich Luxembourg und manchmal mag ich es nicht. Manchmal ist Lux arrogant und manchmal eben recht cool. 

Dann muss ich sagen den Preis den ich letztes Jahr gewonnen hab war auch  ein tolles gefühl. 
Ja auf der CAL da war ich auch dabei und habe mich riesig für dich gefreut!

© by Murel 2013, Nov. @ CAL, Carré Rotondes


© 2013 by Murel at CAL @ Carré Rotondes


© 2013 by Murel at CAL @ Carré Rotondes


Und natürlich meine Kids. Ich denke auf die bin ich am allermeisten stolz. :)

Was findest du am schwierigsten?

was meinst du? beruflich? hmmmm das was manchmal schwierig ist:  mich zu koordinieren. Es ist nicht so einfach alles irgendwie unter einen Hut zu bringen. Manchmal läuft man dann schon auf m Zahnfleisch :) aber wäre ja langweilig wenn alles einfach wäre. Nicht wahr?


Was würdest du gerne tun mal tun (Traumprojekt) ? 

Mein Traumprojekt? Ich würde gerne mal im Tate Ausstellen oder im MOMA. Aber das bleiben wohl erst mal Träume :) seufz

© by Murel, Januar 2014 @ Anne's Atelier


Was oder wer inspiriert dich? wie / wo findest du inspiration?

Vieles. Meistens ist es meine schlechte Laune. :) LOL 
Ansonsten: andere Künstler so wie my all time favorite: Hieronymus Bosch. Aber auch Tracy Emin, Rebecca Horn, meine Freundin Désirée Wickler oder Edgar Kohn. 

Das tolle an Kunst ist ja das sie (meistens) nicht schlecht wird, d.h. sie hat nicht wirklich ein Verfallsdatum. Alle erwarten immer das man wieder mal was neues raus bringt... aber man kann sich doch immer an der Kunst erfreuen und das tolle ist das sie immer da ist (wenn es nicht grade food art oder sowas ist) 
Aber zurück zur Frage: ich beobachte viel, und meistens verarbeite ich Sachen die mir nahe gegangen sind. Das heisst, es kommt drauf an was mir gerade nahe geht. 
Es kann vieles sein. Manchmal habe ich auch eine totale Blockage im Kopf. Dann geht garnix. Aber das dauert zum Glück meistens nicht so lange.

© by Murel, Januar 2014 @ Anne's Atelier

Welche Vorbilder hast du? 

Habe ich Vorbilder? hm da muss ich wohl mal überlegen...bestimmt... meine Mam und mein Pap. Ich glaube ich hab es wirklich wunderbar getroffen mit ihnen :) 

© by Murel, Januar 2014 @ Anne's Atelier


Was nervt dich ( an Leuten oder in Lux. ) / was müsste/ sollte man ändern? 

Am meissten ärgert mich die Frage:
Sag Anne, machst du eigenlich immer noch Kunst?
Da kann ich nur sagen: Ja, mannnnnn ich mach immer noch Kunst schon immer. grrrrrrrrrr

Oder solche Sachen wie: Das was du machst ist ja kein richtiger Job und das man belächelt wird. Man Leute das ist so ein hartes Business, es ist noch härter als das Musik Business, glaub mir es ist nicht einfach sich durchzuschlagen. 
Aber ich mache nun mal das was ich mache und es macht mir Spass und ich würde es nicht eintauschen wollen. Ich liebe meinen Job. Mein Job ist alles, sogar Büro Job... 
Du hast keine Ahnung wie Zeitaufwändig dieser administrative Kram ist. Das macht ja keiner für mich, das muss ich selber machen. Also jemand der sagt es sei kein richtiger Job hat wirklich keine Ahnung.

Und in Luxemburg hab ich manchmal das Gefühl das man als freiberuflicher Künstler wirklich nur noch matt belächelt wird. Das find ich richtig scheisse (sorry für das Wort). Es ist hart und wird immer härter und es regt mich manchmal dermasen auf wenn man mich und meine Sachen die ich machen nicht ernst nimmt. Damn, ich hab' s ja nur studiert. I know what I m talking about and don't give me that shit: Uh it s not a real Job. 

Das Business ist ein Haifischbecken!

© by Murel, Januar 2014 @ Anne's Atelier


Wen sollte ich sollte ich deiner Meinung nach als nächstes für meinen Blog ausquetschen befragen ? 

Die Désiree Wickler oder Edgar Kohn oder Marina Herber.

Mich würde interessieren, was machst du Morgens als erstes oder hast du ein Ritual ? 

Kinderanziehen...schnell schnell schnell.... Schule... Kaffeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee. Telefon. Admin. 
haha jaaa! das kommt mir bekannt vor ;-)


Gibt es noch etwas was du uns mitteilen / mit auf den Weg geben möchtest?
Was passiert als nächstes? Ich weiss es nicht... das ist das schöne am Leben :) 
Live Life to the fullest and never regret

© by Murel, Januar 2014 @ Anne's Atelier

Hast du eine Homepage auf der man noch mehr Infos über dich oder über die nächste Ausstellung finden kann ? 

http://www.annelindner.com

Wie ihr sicherlich bemerkt habt, durfte ich Anne besuchen und für euch einen Blick in ihr Atelier werfen wofür ich sehr dankbar bin ;-)

Danke Anne, für das Interview und deine Inspiration, ich hoffe dass du noch viele Menschen mit deiner Kunst bewegst !

Interview mit ND Cantani

Die letze Frage im Interview mit dr. gonZo war :

 über wen sollte ich deiner Meinung nach als nächstes schreiben?

Er antwortete, über meinen Kumpel und DJ Partner ND Catani!

und als ich vor der Tür stand (und eigentlich schon Heim wollte) kam genau dieser des Weges.


Diese Gelegenheit habe ich genutzt und den DJ für euch interviewt:

Hi, ND Catani, schön das du dir so spontan Zeit nimmst für ein Interview, 
erzähl uns wie waren deine Anfänge als DJ?
Das war vor ± 10 Jahren mit Packo Gualandris und dr.gonZo im Flying und Odd Evenz (lacht), da war ich noch sehr jung...ich durfte immer am Anfang auflegen, wenn noch nicht so viele Leute da waren.

Was ist die Musikrichtung die du auflegst? 

House !
© Sash Electriques Fotos


Gibt es für dich in der Musik NoGo's?
(lacht) Jaaa! Oliver Pocher als Dj und EDM ( Elektronik/Dance/Musik)

Mich würde interessieren , was war dein schlimmstes Erlebnis als DJ?
Einmal an einem Event im BackRoom (hinteren Raum in der SoulKitchen) sind 3 CD gesprungen! Das ist mir auch einmal in Belgien passiert...das war nicht so toll!

Und welches Erlebnis war am positivsten ?
Das war einmal im Melusina (eine Discothek in Luxemburg/Clausen) als ich Oben im hinteren Zimmer aufgelegt habe und alle Leute raufgekommen sind um mich zu hören


© Eric-Muller Fotographie.

Hast du eine Homepage?
ja...
 http://ndcatani.com/

Für alle die dich noch nicht kennen finden auf deiner Homepage deine Musik aber auch hier:

https://soundcloud.com/ndcatani

Wo kann man dich live sehen/hören?
jeden Donnerstag im Marx (Café /Bar in Hollerich/ Luxemburg) und auch oft in der SoulKitchen

Was wäre dein Traum? Was würdest du am liebsten tun?
... die Welt bereisen und überall als DJ auflegen

Danke für das Interview, es hat mich gefreut dich kennen zu lernen ;-)


Freitag, 24. Januar 2014

SoulKitchen


und weil es so schön war bei meinem Interview mit dr. gonZo, 
zeige ich euch ein paar Fotos von der 

SoulKitchen 

© by Murel



Öffnungszeiten :   Mittwoch und Donnerstag: 17.00 - 01.00
                                              Freitag: 17.00 - bis Feierabend
                                              Samstag: 20.00 - bis Feierabend


© by Murel

Wo?

48 rue de Hollerich
Luxembourg

© by Murel




© by Murel


Ich war ziemlich früh an einem Mittwoch da ( ich hatte ja einige Fragen an dr. gonZo)
                 an dem Abend war es eher ruhig und gemütlich aber am WE ist "die Stube" voll

© by Murel

Es gibt noch einen zweiten Raum, so dass 2 verschiedene Dj's auflegen können

Wie z.B : ND Catani, dr. GonZo, Pierre Gameboy, Andrew Martin, dj Hella, Maxwell George, Olliver D. ...etc.

weitere Infos, über die Events findet man auf Facebock

Donnerstag, 23. Januar 2014

Interview mit Dr. gonZo

Ich habe dr. gonZo in seinem Stammlokal, der Soul Kitchen in Hollerich (Luxemburg Stadt)  besucht.

© 2014 by Murel 


Hi,  dr. gonZo ich kenne dich seit jeher als DJ...  ich frage mich wie bist du zum Dj geworden?

Das war vor Urzeiten (lacht) das hat angefangen als ich 14/15 Jahre alt war ( ± 1989)  mit einem Disco Team (Party Track). Wir haben im Café "beim Dokter" auf einem Premiers Bal für Musik gesorgt . Das war ein cooles Erlebnis!
Später (±'90)  habe ich dann im Flying Dutchman (Disco in Beaufort/ Luxembourg) aufgelegt, Ska Reggaeparty mat Anais Soundsysthem!...

© 2014 by Murel 

Ja, genau da hab ich dich gesehen... da wir beim Thema Flying sind, ist er echt zu?

Nein ist er ist wieder seit ein paar Monaten auf ! (strahlt übers ganze Gesicht) Da ist wieder alles ok! Und ich lege noch immer da auf!


Was ist eigentlich deine Musikrichtung? 

Tech-House, House....my first Love : Ska Reggae

© 2014 by Murel 

Für alle die deine Musik nicht kennen... kanns du uns eine kleine Kostprobe deiner Musik geben?

auf Soundcloud, da findest du alle meine Sachen

https://soundcloud.com/dr-gonzo-lu

und ein Video, das haben wir in Ibiza gedreht!

http://www.youtube.com/watch?v=wJZsYwnm7VE

Gibt es für dich ein musikalisches NoGo?

Schlager und Kommerz/ Apres-Ski würde ich nicht auflegen...privat gibt es kein Musikalisches NoGo, wenn die Stimmung stimmt ... in jeder Musik gibt es etwas Gutes!

© 2014 by Murel 

Was war die schönste oder verrückteste Lokation/Event?

Die privaten Sachen sind die besten... einmal war ich in einem Chalet in den Ardennen ( Belgien)  überall standen Gartenzwerge...und alle  Leute waren verkleidet. Ich habe als Leprechaun (Irischer Kobold) aufgelegt !
Und die Luxury Party im Schloss Bourscheid!...Es gab so viele schöne Events!

Und gab es auch welche die total schief liefen?

Ohhhh ja da erinnere ich mich an die Cavalcade in Dikirch... die Party war gut, nur ich war schon zu lange auf der Party und mein Alkoholpegel zu hoch (lacht) ich habe die Übergänge nicht mehr hinbekommen...und als sie mich vom Mischpult weglotsen ablösen wollten, wollte ich nicht gehen ...
Aber sonst keine negativen Erfahrungen!

Sag uns, was ist typisch Gonzo?

Kiffen, Reggae und mein Hund!
ich: und dein langer Bart!


Wie würdest du dich beschreiben?

Ich bin ein lieber Mensch... und einziger Skinhead/Reggaeskinhead (Spirit of 69) der House auflegt


Gibt es eine Misses dr.gonZo? Oder bist du noch zu haben?

(grinst) Ich bin seit kurzem wieder in festen Händen

© 2014 by Murel 

Hast du einen aktuellen Ohrwurm? 

Nicht nur einen ! (lacht)

Ok, welches Lied fällt dir spontan als erstes ein?

http://www.youtube.com/watch?v=R8AOAap6_k4

Welchen Berufswunsch hattes du?

Tierarzt! Aber nur für Kühe!!! das sind so liebe Tiere!

Gibt es etwas was dich nervt als DJ?

Ja, wenn andere DJ's ihr Material aufrichten, während ich dabei bin aufzulegen!

Und die vielen Leute die immer mit dir reden wollen?

Nein das gehört dazu, wir sind für die Menschen da, das ist unser Job. Wenn ein DJ sich darüber ärgert sollte er aufhören.

Mich würde noch interessieren, was würdest du mit viel Geld tun? was wäre dein Traum?

Ich würde mir ein kleines Cottage in Irland kaufen...und einmal im Jahr nach Jamaika fahren!

Wenn man dich sehen und hören möchte wo findet man dich:

in Luxembourg: SoulKitchen, Flying, Rockafield...in Trier : Exhaus oder Mergenerhof

Super!... Danke ! Ich fand es sehr interessant dich als Interview-Partner zu haben!

Freitag, 17. Januar 2014

Interview mit Anne Cherel über Danceability und Beweggrund


Hi Anne, ich finde es super dich als ersten Interview-Partner zu haben. Könntest du dich uns kurz vorstellen?

© Anne Cherel Rennes /Bretagne 2011
Mein Name ist Anne Chérel, ich bin vor 37 Jahren in Ettelbrück, Luxemburg unter recht komplizierten Umständen geboren. Sauerstoffmangel führte letztlich zu meiner körperlichen Einschränkung namens infantile Cerebralparese (ICP), bedingt durch eine irreversible Hirnschädigung, die mir meine Spastik und im Laufe der Jahre meinen Rollstuhl beschert hat.
Entgegen aller Selbstverständlichkeit der damaligen und auch der heutigen Zeit, bin ich im regulären Schulsystem beschult worden, was uns beide später in unserer Ausbildung zur Erzieherin zusammen brachte und mich anschließend zum Studium der Sprach- und Erziehungswissenschaften nach Trier, wo ich heute noch hause.


© Anne Cherel Rennes /Bretagne 2011


Wir zwei kennen uns ja schon länger und ich weiss dass du schon immer gern getanzt hast. Aber wie kamst du zu Danceability?

Wie du selbst schon erwähnst, entdeckte ich schon in den Kinderjahren meinen Faible für Musik und Tanz. Als Kind tanzte ich immer zu der elterlichen Jukebox, die bei uns zuhause Stand. Waren wir mit den Eltern zusammen in einer Kneipe, so war mein erster Gang immer zur Jukebox an der ich immer angelehnt vor mich hin wackelte und den Text mit trällerte.  Wie mir, wurde auch meinem Bruder die Musikalität vererbt, wir entwickelten mit den Jahren die gemeinsame Leidenschaft für Rhythmus und Musik auch wenn wir nie ein Instrument spielen lernten, außer meiner Stimme und meinen Körper für mich und die Konsolen und Platten für meinen Bruder.
Er nahm mich später mit auf die Piste und ich ließ mich von der Musik transportieren, vergaß meine Fortbewegungsart und alles um mich herum und tauchte nur in diese Energie sich bewegender Körper von denen so manche/r mich ansah als wäre ich das 8. Weltwunder… Und mit den Jahren wurde mir bewusst, was mir als Kind schon recht deutlich erschien… jeder kann tanzen!



 © Dorf int'l - BewegGrund 2013/2014 Beweggrund 
Jahre später, es war 2002, als ich nach Trier zum Studieren gezogen war, gerieten eine Freundin und ich, getrieben von unserer Neugierde, in eine Abendveranstaltung in der Trierer Tuchfabrik. Dort gastierten zur Zeit Alito Alessi und sein Haupttänzer Emery Blackwell.  Der Hauptakteur, Tänzer und Choreograph und sein Kollege tanzten Exzerpte aus ihrem damals aktuellen Stück  und luden anschließend das Publikum zum Austausch ein.
Als ich Alito und Emery sah, fiel ich nahezu vor Staunen aus dem Stuhl und überhaupt durchlebte ich während ihrer Performance Emotionen, die mich transportierten wie mich noch nie zuvor etwas berührt hat, was ich als Zuschauer „konsumierte“. Vor allem Emery - Spastiker wie ich, jedoch in viel ausgeprägterer Form – verblüffte mich in seiner Bewegungsvielfalt und Eleganz und die Kommunikation zwischen beiden Tanzpartnern war so klar, so gleichberechtigt und eben, wie ich sie in der „realen“ Welt zwischen sogenannten behinderten und nicht-behinderten – und vor allem in der Tanzwelt- noch nicht erlebt hatte! Ich wollte mehr Wissen, darüber lernen, mehr erfahren. 
So kam das Wort DanceAbility in mein Gehörgang und Sprachrepertoire und ich zu DanceAbility über das heutige Ensemble BewegGrund in Trier. Denn es stellte sich heraus, dass sich einmal wöchentlich eine Gruppe zum Tanzen in der Tufa traf und es noch freie Plätze gab! 
Meine Freundin und ich gingen hin und lernten sehr viel mehr über diese Tanzart. 


Wie würdest du Leuten, welche noch nie von Danceability gehört haben, es beschreiben? 

DanceAbility basiert auf der Improvisation. Jede Bewegung, ob groß, ob klein, sei es nur ein Augenzwinkern oder eine Pirouette, hat ihren Platz in den jedem Tänzer eigenen, individuellen  Bewegungsmöglichkeiten. Ob ich nun sitze oder stehe, liege oder hocke… es gibt kein richtig oder falsch.


DanceAbility ist geprägt von der Kontaktimprovisation. In dieser Tanzform, bewegen sich zwei oder mehr Menschen miteinander, teilen Gewicht, folgen einem gemeinsamen Kontaktpunkt und kommunizieren tänzerisch miteinander. Auf diese Weise entsteht ein Tanz, bei dem Menschen mit einer unterschiedlichen Vielfalt an Bewegungsmöglichkeiten eine gemeinsame Basis künstlerischen Ausdrucks entdecken. DanceAbility ist dem zeitgenössischen Tanz zuzuordnen.



DanceAbility als Tanzform wurde von Alito Allessi und Karen Nelson vor mittlerweile 25 Jahren in Eugene, Oregon, USA entwickelt und ist inzwischen eine weltweit verbreitete Tanzform und Methode, bedeutend für den zeitgenössischen und inklusiven Tanz. Hauptsächlich erst in Nord- und Südamerika verbreitet, festigt sich DanceAbility nun auch in einem seit 2011 gegründeten europäischen Netzwerk, dem ich heute auch zugehöre, zusammen mit Maja Hehlen, meiner Freundin, Fördererin und Choreographin mit der ich seit nunmehr einigen Jahren immer wieder gerne zusammenarbeite und die mir ein großes Vorbild ist. Unter ihrer Leitung gibt es das Ensemble BewegGrund nun seit dem Ende der 1990ger Jahren und wir arbeiten mit einer Gruppe von 14 Tänzerinnen und Tänzern mit und ohne Behinderung aktuell an unserem  4. abendfüllenden  Stück „dorf int‘l“ 
(Wiederaufnahme am 20.02.2014).

Maja und das Ensemble sind für mich der Anker, der mir Halt gibt in ältesten Stadt Deutschlands, in der ich mich fast genau so fremd und gleichzeitig heimisch fühle wie in meinem Geburtsland. Der Tanz mit ihnen allen, die gemeinsame Entwicklung unserer Stücke gibt mir Kraft und Inspiration. 

DanceAbility ist Empowerment das zur Eigenakzeptanz führt und darüberhinaus Stärken in jedem hervorbringt, die nur darauf warten wachgekitzelt zu werden.
So kommt es, dass ich heute jedes unserer Tanzstücke als ein Abenteuer ansehe, wundervolle Reisen in neue Gefilde ob in 2000 Metern Höhe, an der wilden Nordsee, in der Stadt oder dem Dorf.

Sea ya! - BewegGrund 2009 ©
In 2010 wachte der Mut in mir auf, nach Wien zu ziehen um selbst die Weiterbildung zur DanceAbility Trainerin bei Alito Alessi zu machen. Dank Majas Unterstützung aber auch weil ich gewachsen war, wußte ich, ich kann es schaffen, ich will dem Tanz eine neue, gefestigtere Stellung in meinem Leben geben. Das war eine wundervolle, schweißtreibende und tränenreiche Reise, die mich bis an meine Grenzen trieb und darüber hinweg. Und nach dieser intensiven Zeit mit wundervollen Menschen aus aller Welt, hatte ich mich vervollständigt, vervielfältigt –auch in beruflicher hinsicht.
Verändert hatte mich Wien und die Wiener, aber auch und vor allem  Alito, der uns mit seinem nicht immer sehr einfachen Wesen und Wissen beschenkte, mit seiner Klarheit und Wiedersprüchlichkeit mit der er sein Menschsein bewies…
  In meiner ganzen Bildungslaufbahn habe ich noch nicht so viel gelernt und so viel Leidenschaft erfahren, war ich noch nie so stolz auf das gewesen, was ich mir aneignen konnte! Ich kann sagen, das war der Beginn dessesn, was ich später ein “mein Leben ist aus der Bahn geraten” nennen sollte!

Was war dein schönstes Erlebnis? Oder schönste Erinnerung? Was hat sich dadurch für dich geändert?

Gleich nach meiner Rückkehr habe ich dann die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und eine wöchentliche AG in der integrierten Gesamtschule am Wolfsberg für ein Schuljahr geleitet. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, vor allem, was die Wertigkeit meiner Arbeit mit den Kindern anging, entwickelte sich der Kurs. Die Renitenz der Kinder ließ nach und sie genossen es ihre Kreativität in Bewegung umzusetzen. Noch heute denke ich gerne daran zurück und danke meinen Schülern für diese tolle Zeit in der sie mich an einem Quantum ihrer Persönlichkeitsentwicklung haben teillassen!

2011 geriet mein Leben dann aus der Bahn, als mich eine Tanzkollegin für ein europäisches Projekt mit an Bord bat. Mein ehemaliger Arbeitgeber hatte dieses Projekt an Land gezogen, ein Multiplikatorenprojekt zur Verbreitung des inklusiven Tanzes in Europa. Und ich sollte mit unterrichten! Mit pochendem Herzen sagte ich zu und wurde nebst der Ausführung auch mit der Kommunikation der Teilnehmer betraut.
So erwartete ich Ende April voller Spannung die Gesichter zu den 16 Namen die bisher nur vom Papier aus auf mich blickten.
Eine Woche tanzten wir über die Grenzen Triers, trafen nebst Deutschland auf die Türkei, Lerttland, Ungarn und Irland. Ich verliebte mich gleich dreimal: in den Tanz, unsere gemeinsame Sprache und in ihn… aber das ist eine andere Geschichte. Die Lieben meines bisherigen Lebens zu vereinen, das hat mich  weggefegt und mit diesem Windstoß tanze ich seither! 

Der Tanz rief mich zum Tanz und ich folge dem Ruf seither: Deutschland, Luxemburg, Spanien, England. Ich lerne von Anderen, gebe auch selbst Workshops und leite inzwischen das Ensemble - unseren wöchentlichen Workshop zusammen mit Maja.



© by Murel 2013

Welche Ziele/Träume hast du?

Ich wünsche mir, DanceAbility in meinem Herkunftsland zu etablieren. Den Menschen dort etwas Wertvolles zu vermittel und sie in die Möglichkeiten einzuführen, welche die Methode aufzeigt.

Weiter wünsche ich mir, in meiner Ausbildung ein Stück weiter zu gehen, selbst Menschen in DanceAbility ausbilden zu können, damit sie Alitos Werk weiter tragen können – aus meiner Leidenschaft, meinen Beruf zu machen, in Anerkennung und Wertschätzung, inhaltlich wie auch künstlerisch. 
In der  “inklusiven Tanzwelt” fühle ich mich eben mit anderen Menschen, die Behinderung wird Nebensächlichleit und gemeinsamer Nenner zugleich… ich spiele in derselben Liga – 
das hat die “andere Welt” noch zu lernen und ich weiß nicht, ob sie je dahin kommen wird.

Schließlich wünsche ich mir, dass meine Passion mich irgendwann gen Süden fegt, ans Meer…         

© Anne Cherel intracities/stadtgeschichten - BewegGrund/Tufa Tanz e.V. 2011-2012


Wenn sich jemand dafür interessiert, wo kann man mehr Informationen darüber finden?

Weitere Informationen & Buchungen:

DanceAbility International:                                         http://www.danceability.com/
DanceAbility Europe:                                                        http://www.danceability.eu/
DanceAbility Deutschland auf Facebook:          

Ensemble BewegGrund Trier:                                      http://beweggrund.net/
Regio-Blog zum inklusiven Tanz:                                http://inclusivedance.blogspot.de/
Buchungen unter:                                                                messagerie_anne@yahoo.de
                                                                                                        
infoaesthesis@gmail.com
                                                                                                         tel:          +49/1622755625       

                                                                                                                         +352/621329885

Noch eine letzte Frage: du hast immer so gute Musiktipps ;-) Könntest du uns ein Paar Lieder mit auf den Weg geben?


The cinematic orchestra: Breathe https://www.youtube.com/watch?v=mmlhCC2VAXo

The hungry ghosts: I don't think about you anymore but I don't think about you anyless https://www.youtube.com/watch?v=kS9SUmAyKWM




Danke Anne für das interessante Interview und ich wünsche dir und deinem Ensemble Beweggrund weiterhin viel Erfolg .